> Sunlight T 58 im Test

Clever und smart

06.05.2017
Text: Juan Gamero | Bild: Hardy Mutschler

Bereits für knapp unter 40.000 Euro ist der rund sechs Meter kurze Sunlight T 58 zu haben. Ist der günstige Sachse aus dem Capron-Werk eine Empfehlung? Der Profitest gibt die Antwort.

Um auslädischen Billigimporten Paroli zu bieten, haben die Markenhersteller Dethleffs und Hymer ihre güstigen Label Sunlight und Carado geschaffen. Das Ziel: sich qualitativ von den ausländischen Preisbrechern abzuheben und durch standardisierte Bauweise günstigere Preise als bei den Hauptmarken anzubieten. Um diesen Spagat zu schaffen, baut Dethleffs die Sunlight-Modelle (bei Hymer Carado) in einem Werk (Capron) im sächsischen Neustadt nahe Dresden nach den eigenen Qualitätsrichtlinien.

Der Einstieg in die Sunlight-Welt beginnt mit dem 5,98 Meter langen und ab 39.999 Euro teuren T 58. Der Teilintegrierte auf Fiat-Ducato-Basis mit Original-Leiterrahmen beherbergt einen für diese Fahrzeuggattung typischen Grundriss.

Hinten wartet ein Längsbett auf maximal zwei Personen. Unter dem sich am Fußende verjüngenden Bett findet sich ein akzeptabler Stauraum für die Campingmöbel. Das Bad hat der Länge nach daneben noch Platz. Nach vorne hin schließen sich eine Küchenzeile rechts und eine Halbdinette gegenüber mit drehbaren Sitzen im Fahrerhaus an. Auf den Einbau eines Hubbetts verzichtet Sunlight  damit ist der T 58 nur für zwei Personen tauglich.

Trotz des günstigen Einstiegspreises gibt Sunlight dem T 58 ein robustes GfK-Sandwich-Dach mit auf den Weg. Aus demselben Material besteht auch das Heck. Die Sandwich-Wände sind mit Aluminium beplankt und konventionell mit Holzfachwerk verstärkt. Materialkosten spart Sunlight auch durch aufgesetzte Fenster, die nicht nur optische Nachteile haben, sondern auch schlechter isolieren und leichter zu knacken sind als Rahmenfenster.

Ein Gitter in der Aufbautür hält beim Lüften lästige Fliegen draußen, eine elektrisch ausfahrbare Trittstufe erleichtert den durch den Leiterrahmen recht hohen Einstieg. Beim Übergang zwischen dem Fender des Fahrerhauses und dem Aufbau sparen die Sunlight-Konstrukteure Dichtmasse oder Keder, ebenso zwischen dem Heckstoßfänger und den Heckapplikationen. So können die Bauelemente scheuern. Der hölzerne Unterboden (Schichtstoffplatte) ist sorgfältig imprägniert, was für ein langes Leben der Bodenplatte spricht.

Überdenken sollte Sunlight die Position des Ablassventils im Frischwassertank. Das Wasser trifft genau auf den Leiterrahmen des Ducato. Es lässt sich deshalb nicht zielgenau über dem Gulli ablassen. Und ständig einen Träger zu fluten, ist quasi eine Rostgarantie.

Das 130-PS-Turbodieselaggregat treibt den Sunlight T 58 schon in der Basisversion an. Damit ist das kleine Mobil gut motorisiert. Die Serienausstattung des Basisfahrzeugs ist mit Fahrerairbag, ABS, EBD, elektrischen Fensterhebern, Zentralverriegelung für das Fahrerhaus, Bordcomputer, Fahrerhaussitzen mit jeweils zwei Armlehnen, höhenverstellbarem Fahrersitz, Tablethalter und USB-Steckdose für diese Preiskategorie ansehnlich. ESP mit ASR und Hillholder-Funktion, Beifahrerairbag, Tempomat und elektrisch verstellbare Außenspiegel muss der Sunlight-Kunde jedoch extra bezahlen (Chassis-Paket, 2.449 Euro).

Der gut ausgeformte und höhenverstellbare Fahrersitz mit zwei Armlehnen bietet dem Fahrzeugfahrer auch auf längeren Touren guten Sitzkomfort. Größeren Fahrern ist die Sitzposition jedoch zu hoch, auch angesichts der tief liegenden Fensteroberkante. Die Serien-Außenspiegel mit Weitwinkelaufsitzen ermöglichen eine gute Sicht auf den nachfolgenden Verkehr. Der kompakte Teilintegrierte lässt sich leicht manövrieren. Der kurze Hecküberhang macht beim Rangieren keine Schwierigkeiten, muss vom Fahrer nicht besonders beachtet werden.

Das kompakte Einsteigermobil bietet zwei Personen ein auskömmliches Maß an Bewegungsfreiheit, aber nur mäßigen Schlafkomfort. Die Serienausstattung ist umfangreich, außerdem mangelt es nicht an Stauraum. Zusammen mit der zeitgemäßen technischen Ausstattung und der modernen Einrichtung besitzt er ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Infobox

Den vollständigen Profitest lesen Sie in der Juni-Ausgabe 2017 von Reisemobil International zum Download in unserem Shop.

Redaktion
Juan Gamero
Juan Gamero ist seit Juli 1991 bei der Reisemobil International. Er testet Reisemobile & Co. und ist Experte für Technik.
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