Was wollten Sie ursprünglich machen? Und warum sind Sie dann doch ins Familienunternehmen eingestiegen?
Alexander Wottrich: 2008 haben wir eine Familienstrategie festgelegt, in der stand, dass ich kaufmännischer Geschäftsführer werden könnte. Damals habe ich noch BWL studiert. Da war aber noch nicht klar, ob ich überhaupt ins Unternehmen einsteige. Ich habe dann meine akademische Laufbahn so gewählt, dass ich es machen könnte. Ich war viel im Ausland, habe Praktika und Jobs gemacht, in Asien, England und Frankreich. Ich habe die Arbeit als Maschinenbauingenieur sehr genossen. Es hat Vorteile, Angestellter zu sein.
Bis 2017 hatte ich die Entscheidung nicht getroffen, ob ich operativ ins Unternehmen einsteigen möchte. Nach vier Jahren bei Hilti beschloss ich aber, einen berufsbegleitenden Master in Familienunternehmertum zu machen, an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Dieser Master war inhaltlich immer wieder so nah am Unternehmen, dass es mir schwer gefallen wäre, noch lange bei einer anderen Firma zu arbeiten. Das hat mich dazu bewegt, bei unserer Familien-Holding einzusteigen. So konnte ich zwei Jahre ins Unternehmen reinwachsen. Technischer Geschäftsführer bei Truma zu werden, hatte ich aber nicht angestrebt. Vor der Rolle habe ich auch heute noch sehr großen Respekt. Da wir aber einen Nachfolger suchen mussten und um die Kontinuität zu wahren, haben wir entschieden, dass es gut wäre, wenn es jemand aus der Familie macht.