> Aus nach 39 Jahren: Das steckt dahinter

Interview mit Christian Reisch: „Alde war ein großer Teil meines Lebens“

21.12.2023
Bild & Text: Claus-Georg Petri

Nach 39 Jahren: Christian Reisch hört zum 31. Dezember 2023 als Geschäftsführer bei Alde Deuschland auf. Warum er diesen Schritt macht und was das für die Kunden bedeutet, erläutert der 59-Jährige hier exklusiv im Interview.

Herr Reisch, Sie beenden am 31. Dezember 2023 nach 39 Jahren die Zusammenarbeit mit Alde Deutschland. Wie fühlen Sie sich?
Gut und wehmütig. Nach so langer Zeit ist mir die Entscheidung nicht leichtgefallen. Alde war ein großer und wichtiger Teil meines Lebens, und es war großartig, das Geschäft in Deutschland zu entwickeln. 

Wie ist es zu der Trennung gekommen?
Konkret gab es nichts. Aber es haben sich viele Dinge verändert in der Gruppe, die ich so als Person nicht weiter leben möchte. 

Welche Dinge meinen Sie?
Es geht um vieles, was uns stark gemacht hat, etwa schnelle Reaktionszeiten. Früher habe ich viele Probleme telefonisch gelöst, dann waren sie erledigt. Heute müssen online Ticktes geöffnet, Reporte geschrieben werden. Ich verstehe das: In einer Industrialisierung müssen solche Abläufe sein. Heutzutage muss alles standardisiert werden, Abläufe werden immer komplexer. Aber für mich selbst zählt alles mehr wie früher: leichter, einfacher, schneller, direkter. 

Die Inhaber der Firma Truma haben 1997 Alde gekauft. Diktiert seither der große Konzern dem kleinen Tochterunternehmen, was zu tun ist?
Nein. Wir arbeiten gut zusammen. Aber logischerweise sagt der Große dem Kleineren, wo es lang geht. Das wird noch eine Weile so dauern. 

Der Name Christian Reisch ist sehr eng mit der Marke Alde verbunden. Kunden haben sich persönlich an Sie gewandt. Wie geht das nun weiter?
Ich war 39 Jahren für Alde unterwegs. Viele Kunden haben meine private Handynummer. Die war sogar in einigen Betriebsanleitungen abgedruckt. Ich bin mit der Marke groß geworden. Dem Produkt bleibe ich treu, es gibt nicht Besseres. 

Sie sind mit Alde groß geworden oder ist Alde mit Ihnen große geworden?
Das hört sich gut an, danke. Durch meine Nähe zu Produkt, Kunden und Markt habe ich sehr viel lernen können. Tatsächlich habe ich viele Dinge an der Heizung erfunden, die weiterhin gebraucht werden. Zum Beispiel das Gerät, mit dem das Glykol in die Heizung gefüllt wird. Das hat früher bis zu 45 Minuten gedauert. Durch gezielte Optimierung haben wir das zuerst auf zehn Minuten verkürzt, mittlerweile dauert es nur noch 35 Sekunden, bis das System gefüllt ist. Sie sehen: Ich bin in einer Person Vertriebler, Entwickler, Repräsentant auf Messen. 

Also Mister Alde, sozusagen. Können die Kunden sich denn weiterhin an Sie wenden, oder sind Sie raus?
Ich bin raus. Ich mache nun etwas anderes in unserem Familienunternehmen, der Firma Reisch Tech, die heute mein Sohn André Reisch führt. 

Wenn der Sohn mit dem Vater: Geht das gut?
Ja, mein Sohn wird jetzt mein Chef. Es war sein Wunsch, dass ich mit ihm zusammen weitermache. Ich will die nächsten vier, fünf Jahre Reisch Tech unterstützen. Wir werden Strom und V/E-Säulen weiter verbessern, neue Produkte entwickeln, aber auch Stellplätze planen und betreuen. Ich sehe dabei großes Potenzial, sonst hätte ich diesen Schritt nie gemacht.

Alde-Heizung: Christian Reisch beantwortet Fragen rund um die Bedienung

Die Alde-Heizung im Reisemobil muss verstanden, gepflegt und gewartet werden. Dazu gibt es viele Fragen zur Bedienung, vor allem in Bezug auf die Stilllegung des Reisemobiles. Dazu kommt, dass eine Alde-Heizung auch mit Gas betrieben wird. Welches Gas sollen wir also verwenden? Viele Fragen, die Christian Reisch beantworte. Erstellt von womoclick.

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Redaktion
Claus-Georg Petri
Claus-Georg ist seit 1995 bei der Reisemobil International und ist Experte für Reisen und Hintergründe und alles Mögliche.
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