Es muss sich etwas tun
Gemeinsame Linie von Experten, die auf der weltgrößten Messe der mobilen Freizeit tagten: Angesichts der wachsenden Zahl von Reisemobilen müssen Stellplätze mehr werden – und anders. Aber wie?
Gemeinsame Linie von Experten, die auf der weltgrößten Messe der mobilen Freizeit tagten: Angesichts der wachsenden Zahl von Reisemobilen müssen Stellplätze mehr werden – und anders. Aber wie?
Beim Fachforum des CIVD/ADAC „Reisemobilstellplätze – quo vadis“ trafen sich auf dem Caravan Salon in Düsseldorf Experten, um vor 120 Kommunalpolitikern, Touristikern und Investoren die Zukunft der Infrastruktur für Reisemobile zu beleuchten. Der jeweiligen Argumentation lagen unterschiedliche Ansätze zu Grunde. „Reisemobilstellplatztourismus“ – so lautete der Vortrag von Dr. Bernhard Harrer. Darin belegte der Vorstand des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr, dass
Das „Planungsrecht pragmatisch angewendet“ thematisierte Herbert Weydringer von HW Plan. Eindringlich forderte der Stadtplaner aus Bockhorn, „die Genehmigungspraxis für neue Anlagen zu entschlacken“. Andernfalls drohe angesichts knapper werdender Stellplätze „die Akzeptanz für diese Urlaubsform in der Gesellschaft zu schwinden“.
Die Frage „Wie viel Technik braucht und will der Stellplatzbesucher?“ stellten die Redakteure Thomas Nitsch und Claus-Georg Petri von Reisemobil International. Sie verglichen die Bedürfnisse der Reisemobilisten ab 1983, damals entstand in Viechtach der erste kommunale Stellplatz in Deutschland, mit den heutigen. Daraus resultierte die Frage nach Digitalisierung, also der voll automatisierten, aber auch seelenlosen Übernachtung.
Um die richtige Antwort zu finden, hat die Redaktion eine Online-Umfrage gestartet, die noch immer aktiv ist. Auf www.reisemobil-international.de/umfrage sind Leser*innen gebeten, ihre Meinung kundzutun. Das Ergebnis wird in einer der nächsten Ausgaben bekannt gegeben – und fließt in die weitere Arbeit des Stellplatzgremiums ein.
Dafür, Stellplätze im Sinne des Reisemobilisten besser zu organisieren, plädierte Jürgen Dieckert von Topplatz in seinem Vortrag „Destination Management – Freie Fahrt auf freie Stellplätze“. Sein Motto: „Keep it simple“, mach es einfach. Auch dem Vorbuchen gegenüber äußerte er sich skeptisch, stellte aber selbst eine Stellplatz-Ampel vor: Über eine App signalisiert die von dem Stellplatzbetreiber zu bedienende Anzeige auf dem Smartphone.
Jürgen Dieckerts Fazit: Der Reisemobiltourismus steht oder fällt mit einer dafür gemachten Infrastruktur unterschiedlicher Stellplätze. Und: „Die Stellplatzlandschaft muss so bunt und vielfältig bleiben wie sie ist.“ Lücken sollten ge-, neue Regionen erschlossen werden. Am Ende der durch eine Diskussion lebhaften Veranstaltung stand die Übereinkunft, sich weiterhin intensiv miteinander dem Thema Stellplätze zu widmen. Das bestätigte der CIVD: Auch auf Seiten der Industrie ist klar, dass nur mit einer funktionierenden Infrastruktur der Reisemobil-Tourismus in Deutschland eine nachhaltige Zukunft hat.