> Technik-Ecke: Schiebetüren pflegen

Läuft doch

06.03.2018
Text: Karsten Kaufmann | Bild: Timo Großhans

Schiebetüren von Campingbus und Kastenwagen müssen gepflegt werden. Reisemobil International zeigt wie gegen knarzende Türen vorgegagen werden kann und was die Situation eher verschlimmert.

Sie knarzen, schleifen und rumpelnSchiebetüren vom Campingbus oder Kastenwagen, zumindest die schlecht Gepflegten. Das nervt nicht nur die Besitzer, auch Nachbarn auf Stell- und Campingplatz werfen schnell einmal einen gestressten Blick aus dem Aufstellfenster.

Keine Frage: die rollengelagerten Türen müssen geschmiert werden. Schlecht beraten sind Camper, die nun zu einem dicken Lagerfett greifen. Getreu dem Motto: viel hilft viel. Im ersten Moment scheint die Fettpackung tatsächlich zu helfen, doch schnell zieht das Fett mit schmutzmagnetischer Powerkraft Sand, Staub, Pollen und Haare jeglicher Form und Größe an. Fazit: Problem verschlimmbessert. Bei der Wahl eines dünnflüssigen Schmiermittels müssen Camper daher wählerisch sein. Es darf den Lack nicht angreifen, sollte nicht wasserlöslich sein und, last but not least, es sollte keinen Schmutz anziehen. Im besten Fall sollte es trocken schmieren.

Hilfe zeichnet sich in Form von Polytetrafluorethylen ab – umgangssprachlich bekannt als Teflon, auch bekannt als PTFE. Seine chemische Formel: (C2F4)n. Wikipedia klärt uns auf: Polytetrafluorethylen ist ein unverzweigtes, linear aufgebautes, teilkristallines Polymer aus Fluor und Kohlenstoff. Aha. Bildhafter formuliert – Teflon ist ein hocheffektiver Antihaft- und Schmierstoff.

Der Vorteil dieses Materials zeigt sich nicht nur als Beschichtung von Bratpfannen, die Spiegeleier wie kugelgelagert durch die Pfanne rutschen lässt. Es eignet sich in flüssiger Form auch ganz hervorragend als Trockenschmierstoff. Es schmiert verlässlich von minus 30 bis 260 Grad Celsius und beseitigt Knarr- und Quietschgeräusche effektiv. Zudem schützt es zuverlässig vor Frost sowie Verschleißerscheinungen an Achsen und Scharnieren. Warum das so gut gelingt? Teflon weist einen sehr geringen Reibungskoeffizienten auf: Teflon auf Teflon rutscht in etwa so gut wie Eis auf Eis. Also saugut. Ergo: Wer seiner Schiebetüre einen seidenweichen Lauf spendieren möchte, reinigt erst einmal die Laufflächen der Rollen. Wenn nötig mit Autoshampoo, Schwamm und Wasser. Erst wenn die Flächen sauber, fettfrei und trocken sind, kommt das Teflon-Spray zum Einsatz. Wichtig: zum PTFE-Spray greifen – nicht zu einem anderen Produkt dieser Anbieter. Damit alle Flächen und Rollen einsprühen.

Redaktion
Karsten Kaufmann
Karsten Kaufmann ist seit 2007 bei der Reisemobil International und ist Experte für Praxis und Zubehör.
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