> Leser-Tipp: So reinigen Sie unterwegs schmutzige Wäsche

Waschmaschine to go

01.07.2020
Bild & Text: Camping, Cars & Caravans

Eine Waschmaschine im Wohnmobil? Reisemobil-International-Leser Jörg Schnurrbusch hat ein praktische Nachrüstlösung gefunden. Wir zeigen, wie sie funktioniert.

Selbst für anspruchsvolle Reisemobilisten hätte der Concorde von Jörg Schnurrbusch wohl schon alles an Bord, was des Campers Herz begehrt. Fast: Denn der RMI Leser vermisst eine Waschmaschine, steht gerne autark und möchte nicht einzig aufgrund eines Berges von Schmutzwäsche einen Campingplatz ansteuern müssen. Doch die meisten handelsüblichen Waschmaschinen sind riesig groß, riesig schwer und ebenso riesig ist deren Wasser- und Stromverbrauch.

Eine Lösung zeichnet sich in Form der Daewoo DWD-CV801PC ab. Das 230-Volt-Gerät benötigt schlanke 1.400 Watt und wiegt gerade einmal 16,0 Kilogramm. Zudem ist sie nur 60 Zentimeter hoch, 55 breit und 30 Zentimeter tief. Das sollte doch in die Heckgarage passen.

Je nach Internetanbieter muss man rund 700 Euro für das Gerät rechnen, mit etwas Glück findet man günstigere Schnäppchen. Trotzdem verfügt die Maschine über mehrere, wirklich brauchbare Wasch- und sogar ein Schleuderprogramm.

Pro Waschvorgang passen circa drei Kilogramm Wäsche in die Trommel – das ist nicht wahnsinnig üppig, aber im Campingalltag schon eine attraktive Option. Einzig der Wasserverbrauch mit 20 Litern schlägt ordentlich ins Kontor.

Doch wie lässt sich eine Waschmaschine vernünftig im Reisemobil installieren und ans Bordnetz und die Wasserversorgung anschließen?

Die Grundmontage

Ein Tischler fertigt eine stabile Grundplatte mit Rahmen aus einer 22 Millimeter starken Holzverbundplatte an. Diese Grundplatte trägt die Maschine, muss also bestmöglich entkoppelt fixiert werden, um beispielsweise Schwingungen beim Waschen oder Schleudern nicht in den Aufbau zu übertragen. Sie verklebt Schnurrbusch mit einer straffen Isolier-/ Dämmmatten, später fixieren vier massive Schrauben ihren Rahmen in der Heckgarage an die Trennwand zum Wohnraum.

Abschließend kann nun die Waschmaschine am Rahmen verschraubt werden. Der Montageort der Maschine wurde möglichst hoch gewählt, um genügend Gefälle für den Schmutzwasserablauf zu garantieren. Dadurch erübrigt es sich, noch eine zusätzliche Abwasserpumpe zu verbauen.

Der Wasseranschluss

Eine Waschmaschine benötigt Wasser. Um die Maschine mit Frischwasser zu versorgen, installiert Schnurrbusch einen 2-Wegehahn in der Warmwasserleitung des Alde- Boilers. Somit kann er die Maschine jederzeit mit vorgewärmten Wasser befüllen, das hilft, Energie einzusparen. Das Abwasser fließt nun über einen 19-Millimeter- Schlauch direkt in den Grauwassertank. Dort ist der Schlauch mit einem 90-Grad-Winkelstück angeschlossen.

Ein Kugel- Absperrhahn unterhalb der Waschmaschine garantiert bei Nichtbenutzung des Geräts, dass keine unangenehmen Gerüche aus dem Grauwassertank ins Fahrzeuginnere gelangen.

Erster Testlauf

Die Waschmaschine im Wohnmobil musste zahlreiche Tests durchlaufen. Das erste Fazit: Die Maschine funktioniert tadellos. Selbst während der Fahrt musste sich die Maschine, mit Strom über den Wechselrichter versorgt, beweisen. Das Ergebnis? Exzellent. Denn das vom Motor vorgewärmte Frischwasser (Wärmetauscher mit Alde-Warmwasserkreislauf) reduziert den Energieverbrauch nochmals – auch wenn der Stromverbrauch über den Wechselrichter in der Gesamtkalkulation des Energiemanagements unbedingt betrachtet werden muss.

Das kürzeste Waschprogramm läuft rund 20 Minuten, was einem Energieverbrauch von rund 36 Ah entspricht. Ein Verbrauch, den man auch beim autarken Campen verkraftet – solange Solar, Generator oder eine Brennstoffzelle für Energie-nachschub sorgen. Beim 50-minütigen Intensivwaschprogramm sieht das schon anders aus – da sollte der Motor laufen.

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