> Wohnmobil-Toilette pflegen und abdichten

Dicht oder undicht?

05.02.2021
Text: Karsten Kaufmann | Bild: Hardy Mutschler

Eine ärgerliche Kiste. Die Rede ist von mangelhaften Abdichtungen des Toilettenschachtes zur Aussenwand und/oder zum Fahrzeugboden. Im ungünstigsten Fall sickern Fäkalien in Fugen und Ritzen, wo man sie wahrlich nicht haben möchte – und wo es quasi unmöglich ist, sie wieder zu entfernen.

Die Ursache für solch ein lästiges Malheur findet sich in erster Linie in einer äußerst komplexen Aufgabenstellung für die Fahrzeughersteller. Je nach Grundriss und Einbausituation passt nicht jede Toilette perfekt und muss mit erhöhtem Aufwand zum Boden und zur Außenwand abdichtet werden. Eine technische Lösung, die ein oben geschildertes Fiasko verhindern könnte, ist keine Raketen-Wissenschaft, erfordert von den Fahrzeugherstellern aber individuelle Lösungen. Das ist mit Kosten und Aufwand verbunden. Ob der Kunde dies erwarten kann? Selbstverständlich.

Keine Toilette ist wirklich optimal installiert, wenn im dümmsten aller Fälle solch ein Malheur passiert. Der Kunde hat verschiedene Möglichkeiten auf solch einen Mangel zu reagieren.

Lösung 1: Fahrzeuge mit derartigem Mangel erst gar nicht zu kaufen.

Hier sollte nichts daneben gehen: Ein Beispiel einer mangelhaften Montage eines Toilettenschachtes. Die Installation oben im großen Titelbild: Keine Fugen oder Rinnen, wo Flüssigkeit verschwinden könnte. Perfekt zu reinigen.

Lösung 2

Dafür sorgen, dass die Dichtung zwischen Kassette und Toilettenschüssel dicht bleibt. Das garantiert eine perfekte Pflege. Perfekt heißt nun aber auch wirklich perfekt. Es gilt: Finger weg von ominösen Hausmittelchen wie Kalk- oder Essigreiner. Diese ruinieren in Nullkommanix die wichtige Beschichtung der Gummidichtung. Wenn Toilettenhersteller spezielle Produkte empfehlen – dann sollten Camper diese verwenden. Das Spray von Thetford kostet keine sechs Euro und hält locker ein, zwei Jahre. Wer durch die Verwendung von nicht empfohlenen Substanzen spröde Dichtungen riskiert, spart an der falschen Stelle – und ist für die Folgen selbst verantwortlich.

Lösung 3

Kommen wir zu Lösung 3: Optimierung des Toilettenschachts. Auch eine perfekt gepflegte Dichtung ist keine hundertprozentige Absicherung gegen die Schusseligkeiten des Alltags. Das besagt schon Murphys Gesetz: Was schief gehen kann, wird auch schiefgehen. Womöglich wird der Schieber doch undicht, die Kassette ist übervoll – oder man schusselt beim Herausziehen. Wohl dem, der seinen Toilettenschacht optimiert hat.

Wie das gelingt? Durch eine Tube Sikaflex und/oder einige Bleche, die man sich aus einem Kunststoff, Aluminium oder Alu-Dibond anfertigt. Alles als Zuschnitt im Internet erhältlich. Da Montagekleber wie Sikaflex 221 auch problemlos eine Zentimeter dicke Fuge dauerelastisch abdichten, muss der Zuschnitt nicht auf den letzten Millimeter exakt sein. Da der 221 zudem eine extreme Haftkraft hat, hält er Bleche auch ohne Verwendung von zusätzlichen Schrauben fest und dauerhaft am Platz. Je nach Situation im Toilettenschacht wird solch eine Optimierung mehr oder weniger aufwendig von der Hand gehen. Wer sich gar nicht zu helfen weiß, sollte zumindest einen saugfähigen Lappen permanent vor der Kassette liegen haben. Denken Sie an Murphys Gesetz.

Redaktion
Karsten Kaufmann
Karsten Kaufmann ist seit 2007 bei der Reisemobil International und ist Experte für Praxis und Zubehör.
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