Abseits der Rennstrecke tauscht er seinen 550 PS starken Mercedes AMG GT 3 gegen einen gut 200 PS starken Morelo Loft Premium. Was der AMG unter der Haube mehr hat, steckt beim Reisemobil für Götz im Wohnaufbau. „Für mich zählen Ausstattung, Qualität und Verarbeitung. Ich sitze als Rennfahrer in Autos, die eine halbe Million kosten und diesen Anspruch übertrage ich auch auf das Wohnmobil“, betont Götz. Mit seinem Shirt mit Ananas-Print und Jeansshorts macht er einen lockeren Eindruck, scheint ein Energiebündel und Sunnyboy zu sein. Dabei war der Weg zum Rennfahrer ein langer. Angefangen hat die Karriere von Maximilian Götz 1996 im Kartsport. Damals das Reisemobil der Wahl: ein alter Fiat Ducato Kastenwagen. „Wir hatten die beiden Karts auf Rampen drin und haben dazwischen auf Matratzen gepennt. Aber das war trotzdem cool.“
Team Götz, ein Familienbetrieb
Wenn der 32-Jährige „wir“ sagt, dann spricht er von sich und seinem Vater Addy Götz. Dieser war selbst Rennfahrer, fuhr Bergrennen, wurde sogar Europameister. Heute unterstützt Addy Götz seinen Sohn und begleitet ihn zu allen Rennen. Dazu hängt er seinen Tab-Wohnwagen von Knaus Tabbert ans Reisemobil. „Ich hab ihm wohl neben dem Rennfahrer-Gen auch das Camping-Gen vererbt“, so Vater Addy. Maximilian lächelt und ergänzt dann mit ernster Stimme: „Ohne die Unterstützung meines Vaters, finanziell wie auch sonst, hätte ich den Traum, Rennfahrer zu werden, nie leben können.“
Der Rennzirkus ist teuer und gehört man noch keinem Team oder einer Marke an, muss der Sport aus eigenen Mitteln finanziert werden. Das fängt bei etwa 40.000 Euro im Jahr in der Kartklasse an und steigert sich bis zu Millionen von Euro jährlich.
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