Rothenburg ob der Tauber: Weihnachtshauptstadt
Spätestens in der ehemaligen Reichsstadt oberhalb der Tauber, zeigt sich, warum die Romantische Straße auch in der kalten Jahreszeit ihrem Namen alle Ehre macht. Wie frisch gepuderte Lebkuchenhäus chen drängeln sich die bildhübschen Fachwerkbauten und die sehenswerten Patrizier-Häuser mit ihren Renaissance- Fassaden um den historischen Marktplatz mit dem prächtigen Rathaus.
Die Altstadt ist einmalig schön und lässt sich gut von der begehbaren Stadtmauer aus bestaunen. Dass hier schon etliche, teilweise sehr weit gereiste Bewunderer waren, zeigt sich dort an den zahlreichen Namenstafeln. Fast jeder Meter der dicken Mauer wird durch Spenden erhalten – von Gönnern aus der ganzen Welt. Das Leben im Mittelalter war allerdings alles andere als romantisch. Davon zeugen unter anderem die gruseligen Exponate im Foltermuseum wie auch die launigen Anekdoten des Nachtwächters (Tipp der Autorin), der unter anderem anschaulich schildert, wo die Bewohner der Stadt einst ihre Nachttöpfe entleerten.
Wer es in der Adventszeit lieblicher mag, den zieht es vermutlich ins Käthe Wohlfahrts Weihnachtsmuseum und das darunter liegende Weihnachtsdorf. Hier kann man sich das ganze Jahr über mit Pyramiden, Nussknackern, Räuchermännchen, Schwibbögen, Baumschmuck und festlicher Tischwäsche eindecken.
Ein weiterer nicht zu übersehender Hingucker ist die Kirche St. Jakob. Nicht nur weil sie riesig ist und eine ebenso riesige Orgel sowie den berühmten Heilig-Blut-Altar von Tilman Riemenschneider beherbergt, sondern auch, weil sie ein Loch hat – oder besser gesagt ein Tor, das unter ihr hindurchführt. Es lohnt sich also, länger als einen Tag in Rothenburg zu bleiben. Zum Übernachten warten zwei Stellplätze und zwei schöne Campingplätze, wobei letztere leider im Winter geschlossen sind.