> Städtetipp Weimar

Treffpunkt der Klassiker

22.10.2017
Text: Claus-Georg Petri | Bild: Weimar GmbH: Guido Werner, Maik Schuck, Candy Walz, Klapproth & Koch

Tradition, gepaart mit Moderne – daraus ergibt sich Weimars Vielseitigkeit. Zahlreiche historische Gebäude, Feste und natürlich Persönlichkeiten laden ein die Stadt zu erkunden. Auf den Spuren von Goethe, Schiller und vielen mehr.

Was ist das Weimar von heute? Eine Mischung aus Klassik und Klarheit darüber, dass die Vergangenheit die Gegenwart der Residenzstadt weit überstrahlt. Weimar glänzt mit großen Namen weit über die Stadtgrenzen hinaus: Goethe und Schiller, Bach und Liszt. Hinzu kommen Weimars Sehenswürdigkeiten: Bauhaus und Stadtschloss, Bibliothek Anna-Amalia und Stadtschloss. Nicht zu vergessen die geschichtlichen Kontraste: Demokratie der Weimarer Republik und menschenverachtender Horror, aufgearbeitet in der Gedenkstätte Buchenwald.

Wegen dieses Spannungsfeldes aus reichem Erbe einer ehrwürdigen Kulturstadt und Geschichte des Dritten Reichs lohnt es sich allemal, Weimar zu besuchen. Reisemobilisten finden gleich vier Möglichkeiten, in oder nahe der Thüringischen Stadt zu übernachten: auf je zwei Stell- und Campingplätzen.

Freilich: Johann Wolfgang von Goethe bleibt der wichtigste Name in der langen Liste weltbekannter Menschen, die Weimars Ruf begründeten. Doch auch Johann Sebastian Bach, Friedrich Schiller, Franz Liszt, Henry van de Velde und Walter Gropius schrieben wichtige Kapitel der Stadtgeschichte. Ihre Häuser und Wirkungsstätten in Weimar vermitteln ein eindrucksvolles Bild von der Weltläufigkeit der Kulturstadt.

Die zwei großen Dichter Weimars: Goethe und Schiller

Mehr als das: Die UNESCO zeichnete die Dichterhäuser von Goethe und Schiller, Parks und Gärten, prächtigen Schlösser sowie die am 2. September 2004 durch einen Brand beschädigte, aber längst wieder aufgebaute Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek mit ihrem Rokokosaal als Welterbe aus. Auch die Stätten des Bauhauses, das Walter Gropius 1919 in Weimar gründete, sind in diesem Weltgedächtnis verewigt.

Doch es gibt nicht nur Licht – Weimar hat auch seine Schattenseite, ist die Stadt doch von der Zeit des Nationalsozialismus geprägt. Allerdings erhellt der heutige Umgang damit dieses dunkle Kapitel der Geschichte: Die Erinnerung an die Verbrechen zwischen 1933 und 1945 wird im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald wach gehalten. Nicht nur auf dem zehn Kilometer von der Stadt entfernten Ettersberg, wo sich das KZ-Gelände befindet, sind diese Spuren zu finden.

Spezielle Führungen erklären in der Stadt Weimars politische Bedeutung während und vor des Regimes der Nationalsozialisten. Schließlich waren es die Nazis, welche die demokratischen Höhenflüge der Weimarer Republik beendeten, die sich nur gut 15 Jahre zuvor in der Stadt ihre Verfassung gegeben hatte – die erste deutsche Demokratie.

Dieser Kontrast bedeutet, dass Weimars Gäste eben nicht nur auf Museumspfaden wandeln. Sie erleben Kultur ebenso wie politische Zusammenhänge aus der Vergangenheit. Doch keine Angst: Weimar zeigt sich natürlich Gästen gegenüber gern auch von seiner charmanten, seiner liebenswerten Seite. Deshalb genießen Besucher die vielen Cafés, gemütlichen Kneipen, schicken Restaurants und den prall gefüllten Veranstaltungskalender.

Kleiner Auszug gefällig? Den Weimarer Festivalreigen eröffnen im April traditionell die Thüringer Bachwochen. Es folgen das siebenwöchige Kleinkunstfestival im Köstritzer Spiegelzelt im Mai/Juni und das Pfingstfestival auf Schloss Ettersburg. Später dann bilden Höhepunkte den Weimarer Sommer, der jeden Abend eine andere Überraschung bereithält. Dazu gehören klassische und moderne Formate – zu denen das berühmte Videofassadenfestival Genius Loci Weimar und das Kunstfest Weimar.

Auf dem Zwiebelmarkt gibt es allerlei herbstliche Deko.

m Herbst lockt Thüringens ältestes Volksfest – der berühmte Zwiebelmarkt immer am zweiten Oktoberwochenende 300.000 Besucher nach Weimar. Er wird seit mehr als 360 Jahren gefeiert. Traditionell findet der Weimarer Zwiebelmarkt am zweiten Oktoberwochenende statt, diesmal auf den 13. bis 15. Oktober 2017.

Eine gute Gelegenheit, Weimar von heute zu erleben – hautnah.

Mobil in Weimar

Weimar ist eine kreisfreie Stadt in Thüringen und bekannt für ihr kulturelles Erbe. Hier leben gut 64.000 Menschen. Weimar liegt an einem Bogen des Flusses Ilm südöstlich des Ettersberges, des mit 478 Metern über NN höchsten Berges im Thüringer Becken. Weimar ist nach Erfurt, Jena und Gera die viertgrößte Stadt Thüringens und liegt etwa auf halbem Wege zwischen Erfurt im Westen und Jena im Osten.

Infobox

Stellplätze:

Weimar: Stellplatz Hermann-Brill-Platz, Tel.: 03643/7450.

Weimar-Legefeld: Saunabad Weimar, In der Buttergrunde 11, Tel.: 03643/953003.

Campingplätze:

Campingplatz Ettersburg, Badweg 1, 99439 Ettersburg, Tel.: 03643/493494.

Freizeitpark Stausee Hohenfelden, Am Stausee Hohenfelden, 99448 Hohenfelden, Tel.: 036450/42081.

Redaktion
Claus-Georg Petri
Claus-Georg ist seit 1995 bei der Reisemobil International und ist Experte für Reisen und Hintergründe und alles Mögliche.
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