> Unterwegs entdeckt: Dahner Felsenpfad

Geliebte Giganten

14.04.2023
Bild & Text: Claus-Georg Petri

Vom Stellplatz aus lässt sich die Wucht dieser Felsen nur erahnen. Erst wer die Wanderschuhe anzieht und losläuft, erlebt die Riesen im Wald: eine Runde durchs Dahner Felsenland – mit erfrischendem Abschluss.

Einmalige Felsenlandschaften und spektakuläre Aussichten: das Dahner Felsenland zählt zu den beliebtesten Urlaubs- und Wanderregionen der Pfalz. Wer vom Stellplatz in der Eybergstraße in Dahn loswandert, wähnt sich alsbald in einer anderen Welt. Schon nach wenigen Schritten leicht bergauf auf dem 12,5 Kilometer langen Premiumwanderweg „Dahner Felsenpfad“ baut sich der Büttelfels vor einem auf.

Dieses mächtige Massiv will erklommen sein. Eine Leiter führt Sprosse für Sprosse mitten hinein in ein riesiges Loch im Felsen. Auf der anderen Seite eröffnet sich ein weiter Blick über den Pfälzerwald, aus dem gegenüber der Lämmerfelsen herausragt, in der Ferne sind Burgen und Ruinen auszumachen. Geradezu geheimnisvoll wirkt die Wanderung durch den hochgewachsenen Wald hier in der Südwestpfalz. Obwohl die Buntsandsteine bis zu 40 Meter hoch ragen, sind sie wegen der Bäume erst immer relativ spät zu entdecken.

Bizarr sehen diese Giganten aus. Ihre aufeinanderliegenden Blöcke haben abgerundete Ecken, deshalb spricht der Geologe von Wollsackverwitterung. Noch fantasievoller indes klingen jene Namen, die Menschen seit jeher den Felsen gegeben haben: Pfaffen- und Schillerfelsen, Aussichtskanzel und Schwalbenfelsen. Letzterer offeriert einen weiten Blick über Dahn, dem aber der Schweiß unzähliger Stufen vorangestellt ist.

Mit guten Schuhen hinauf: Eine Leiter führt zu einem riesigen Loch im Büttelfels, nur wenige Schritte vom Stellplatz entfernt.

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind nötig, geht es hier doch sehr steil auf das Aussichtsplateau hinauf – vor allem aber wieder hinunter. Feste Wanderschuhe sind ohnehin vonnöten auf der Runde. Die führt, prima ausgeschildert durch weithin sichtbare Zeichen, zu Felsarena und Schusterbänkel, Schlangenfelsen und Mooskopf. Jeder dieser Felsen, jede Formation sieht anders aus: Kleine Höhlen haben sich in den Fels gewaschen, die einen Steine erstrecken sich in der Länge, die anderen stapeln hoch. Es ist, als wolle jeder Fels beweisen, dass er als verzaubertes Individuum dem Wald seine ganz eigene Magie verleiht.

So viel Staunen macht Appetit. Die verlockend auf den Wegweisern vermerkte Dahner PWV-Hütte zu besuchen, ist eine Wohltat. Das stete Auf und Ab zwischen 200 und 400 Meter über NN geht ganz schön in die Beine: Da zischt das Bier ordentlich, und eine Portion Wurstsalat gibt neue Kraft. Die ist auch nötig, liegen doch noch Ungeheuer- und Lämmerfelsen vor einem. Erst ganz zum Schluss erheben sich Braut und Bräutigam in den stahlblauen Himmel, gespalten bis hinunter zum Boden und doch untrennbar miteinander vereint.

Auf dem Rückweg zum Stellplatz geht es vorbei am Campingplatz Büttelwoog. Schmal und lang, aber geräumig und großzügig wirkt die Anlage, auf der Zelte, Caravans und Reisemobile in gebührendem Abstand zueinander stehen. Tipp: Zu dem Camp gehört ein Steakhaus – wem nach der fünfstündigen Wanderung der Magen knurrt, der wird hier satt.

Je nach Jahreszeit kommen Wanderer auf dieser Rundtour ganz schön ins Schwitzen. Macht aber nichts: Gleich neben dem Stellplatz lädt das Felsland-Badeparadies zum erfrischenden Bad ein. Im Sommer lockt besonders das Freibad, doch es gibt ganzjährig Sauna und Spa – gegen den drohenden Muskelkater vom Wandern im Dahner Felsenland. Diese 130 Quadratkilometer große andere Welt in der Südwestpfalz erstreckt sich hier direkt vorm eigenen Reisemobil auf dem Stellplatz. Dann mal los.

Wohnmobilstellplatz Felsland Badeparadies, Eybergstraße 1, Dahn.,Tel.: 06391/9234211, www.dahner-felsenland.net. Auf dem Schwimmbadparkplatz in der Wanderregion Dahner Felsenland, 1 km vom Stadtzentrum entfernt. 10 Stellplätze auf Schotter, Pflaster. Hunde erlaubt. Aufenthalt max. eine Nacht. Ganzjährig geöffnet. 5 €. Kurtaxe 1,50 €/Pers. Bezahlung an der Badkasse. Gebühr reduziert sich um 2,50 € beim Erwerb einer Saunakarte. Bei zwei Saunakarten ist die Übernachtung gratis, jedoch nicht die Kurtaxe.

Weitere Reiseinspiration: Unterwegs entdeckt: Geysir Andernach

Redaktion
Claus-Georg Petri
Claus-Georg ist seit 1995 bei der Reisemobil International und ist Experte für Reisen und Hintergründe und alles Mögliche.
zum Profil
AKTUELLE AUSGABE
03/2024
Abo
abschließen,
Prämie
sichern!
Akuelle image