> Chausson C 514 und Weinsberg CaraHome 550 MG

Kurz & knuffig

26.04.2021
Text: Juan Gamero | Bild: Zuckerfabrik Fotodesign

Kompakt und doch familientauglich: Die kurzen Alkovenmobile Chausson C 514 und Weinsberg CaraHome 550 MG wollen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Geht das Konzept auf? Das klärt der direkte Vergleich.

Für Familien mit Kindern ist ein Alkovenmobil seit jeher ideal. Wer erinnert sich nicht an die eigene Kindheit oder an die Jubelschreie des eigenen Nachwuchses und das wohligkuschelige Geborgenheitsgefühl im Alkoven – Refugium, Kinderzimmer und Klettergerüst zugleich.

Doch schon seit vielen Jahren stehen bei Wohnmobil-Käufern vor allem die eleganteren Teilintegrierten ganz oben auf dem Wunschzettel. Das Alkovenmobil führt eine Art Schattendasein am Markt, zuletzt gehörten noch etwa fünf bis sechs Prozent aller verkauften Wohnmobile dieser Gattung an.

Vielen erscheint ein Alkoven als zu klobig und sperrig zu fahren, einigen sind sie schlichtweg zu groß. Diesen Argumenten treten Chausson und Weinsberg entgegen: Der C 514 ist 5,99 Meter kurz und ab 48.690 Euro zu haben, der CaraHome 550 MG misst knackige 5,97 Meter und kostet ab 48.990 Euro.

Die beiden Alkovenmobile wirken aufgrund ihrer überschaubaren Abmessungen knuffig anstatt klobig, außerdem lassen sie sich ob der kompakten Maße und kurzen Radstände auch problemlos fahren.

Wegen der kompakten Fahrzeugmaße kommen in beiden Modellen vorne Halbdinetten mit drehbaren Fahrer- und Beifahrersitzen zum Einsatz. Für eine alkoventypische Volldinette reicht es nicht. Chausson spendiert dem fünf Zentimeter breiteren C 514 zusätzlich einen Einzelsitz auf der Beifahrerseite.

Die Bewegungsfreiheit ist auch dank dem hochaufragenden Alkoven enorm, zu viert kann es aber trotzdem auch mal eng werden. Hochgesetzte Querheckbetten mit großen Garagen darunter, Längsbäder und Längsküchen sowie das obligatorische Alkovenbett haben beide Testmobile gemeinsam.

Chausson C 514

Der Hersteller aus Frankreich verwendet für sein Alkovenmobil den Ford Transit mit Tiefrahmenchassis als Basis. Der Serienmotor leistet 130 PS, damit kommt das Mobil ausreichend flott voran. Die Ford-Basis punktet zudem mit gutem Federungskomfort.

Chausson isoliert die Voll-GfK-Sandwichkabine des C 514 (Dach 34,5, Wände 30, Boden 63,5 Millimeter) mit wasserabweisendem XPS-Schaum, setzt Verbindungsleisten aus Verbundmaterial und Holz ein. Hochwertige PU-Rahmenfenster und Garagentüren mit Gasdruckdämpfern sind Serie. Den Schacht der Kassettentoilette kapseln die französischen Konstrukteure allerdings nicht vollständig gegen Nässe ab.

Per Handkurbel lässt sich das Querheckbett des C 514 (202 mal 133 Zentimeter) um 30 Zentimeter in der Höhe verstellen. Das beschert der Bordcrew des Franzosen nicht nur den leichteren Betten-Einstieg, sondern optisch auch das weitläufigere und geräumigere Interieur beider Probanden.

Der etwas breitere Aufbau (fünf Zentimeter) des Chausson C 514 lässt den Einbau einer zusätzlichen Einzellängsbank auf der Beifahrerseite zu, die sich zur Halbdinette mit drehbaren Frontsitzen gesellt. Um die Bewegungsfreiheit im Wohnraum zu erhöhen, stattet Chausson das Längsbad (Grundfläche 105 mal 100 Zentimeter) des C 514 mit einer leichtgängigen Lamellen- Schiebetür aus.

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Weinsberg CaraHome 550 MG

Anders als der Chausson basiert der Weinsberg CaraHome 550 MG auf einen Fiat Ducato mit Leiterrahmenchassis. Standard ist der 120-PS-Turbodiesel, angesichts des hoch aufragenden und wenig windschnittigen Alkovens keine übermäßige, aber fürs gemütliche Cruisen durchaus ausreichende Leistung.

Für die Fertigung des Weinsberg CaraHome 550 MG verwendet der Hersteller Alu-Sandwichwände (31 Millimeter) mit verstärkendem Holzlattengerüst, ein hagelresistentes GfK-Sandwichdach (31 Millimeter) und einen Holzboden (40 Millimeter starke und mehrfach verleimte Multiplexplatte), der gegen Nässe abgedichtet wird. Aufgesetzte Fenster, eine Aufbautür mit Einfachverriegelung und Styropor-Isolierung (nicht wasserabweisend) komplettieren den konventionell gefertigten Aufbau.

Das quer eingebaute und 115 Zentimeter hohe Heckbett (210 mal 135/115 Zentimeter) des CaraHome lässt sich anders als im Chausson nicht in der Höhe verstellen und muss immer über zwei 15 Zentimeter hohe Stufen erklommen werden. Das Ladevolumen der darunter befindlichen und beidseitig beladbaren Garage (218 mal 95 mal 132 Zentimeter) bleibt demzufolge immer konstant.

Weinsberg spendiert dem 100 mal 90 Zentimeter großen Sanitärraum des CaraHome 550 MG ein verschiebbares Kunststoffwaschbecken über der Kassettentoilette, das sich in die Duschkabine schieben lässt, um die Toilette zu benützen. Die Küche des Weinsberg bietet unter dem Strich etwas mehr Arbeitsfläche als die Chausson-Kombüse. Ein Dreiflammkocher mit elektrischer Zündung ist Standard. Der Kühlschrank des Weinsberg CaraHome 550 MG bleibt mit 106 Litern überschaubar, ist aber etwas größer als in seinem französischen Konkurrenten.

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Wie sich der Chausson C 514 und Weinsberg CaraHome 550 MG im vollständigen Vergleichstest schlagen, erfahren Sie in der Mai-Ausgabe 2021 von Reisemobil International – jetzt in unserem Shop bestellen oder PDF herunterladen.

Hier finden Sie weitere Informationen zu Chausson und Weinsberg.

Redaktion
Juan Gamero
Juan Gamero ist seit Juli 1991 bei der Reisemobil International. Er testet Reisemobile & Co. und ist Experte für Technik.
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