> Dethleffs Globebus l 11 im Test

Schmal, aber oho

02.07.2015
Bild & Text: Maren Siepmann

Mit 2,15 Meter ist der Globebus recht schmal – und liegt damit voll im Trend. Trotzdem sollen vier Personen Platz finden. Wie lässt sich das vereinbaren?

Wendig und leicht – so beschreibt Dethleffs den Globebus. Mit einer Breite von 2,15 Metern zählt er – auch als Integrierter – zur beliebten Kompaktklasse. Dennoch soll der Globebus I 11 mit breitem Querbett im Heck und Hubbett bis zu vier Personen ausreichend Platz bieten.

Serienmäßig hat der Globebus ABS, ESP und ASR, ein Hubbett sowie Trumas Combi-6-Heizung an Bord. Extras wie Tempomat, Fahrer- und Beifahrerairbag, Alufelgen und Rahmenfenster treiben den Grundpreis von 56.299 Euro aber in die Höhe: 67.348 Euro kostet der Testwagen. Der Integrierte fährt auf Fiat-Ducato-Basis mit Werkstiefrahmen-Chassis vor, der aufpreispflichtige 2,3-Liter-Motor mit 148 PS sorgt für reichlich Power. Damit ist der Globebus gut ausgerüstet und kommt problemlos im Verkehr mit. Das Sechsgang-Getriebe lässt sich sauber schalten ohne zu hakeln. Und auch in den höheren Gängen hat der Motor ausreichend Kraft, um noch einmal zu beschleunigen. Da lässt sich schaltfaul fahren.

Innen besticht der Globebus durch Möbelbau in klassischem Holz-Design. Lediglich ein heller Streifen, der sich über die Staufächer zieht, unterbricht die Holz-Optik. Die Sitzgruppe mit Längssitz bietet bis zu fünf Personen Platz. Der Esstisch wird durch ein zusätzliches Brett verlängert, so dass auch Personen auf dem gedrehten Beifahrer- und Längssitz zum Essen an ihn heranreichen. Wird die Tischverlängerung nicht benötigt, findet sie einen Platz im Kleiderschrank. Die Rückbank stellt zwar zwei Gurtplätze bereit, für Erwachsene dürften diese aufgrund der recht schmalen Sitzfläche aber wenig komfortabel sein.

Rechts neben der Aufbautür befindet sich die Längsküche mit Spüle und Dreiflammkocher ohne elektrische Zündung. An Arbeits- und Abstellfläche mangelt es etwas: Lediglich auf einem schmalen Streifen vor dem Herd lässt sich Gemüse schnippeln. Vorräte kommen in den Schränken über der Küchenzeile unter, zusätzlich gibt es eine Besteckschublade und darunter ein Fach für größere Töpfe und Pfannen. In diesem „versteckt“ Dethleffs seitlich auch die Gasabsperrhähne – da gibt es komfortablere Varianten.

Den niedrigen Kühlschrank mit 90 Litern, davon neun Liter für das Gefrierfach, baut Dethleffs unter dem Herd ein. Ob dessen Volumen ausreicht, muss jeder Interessent selbst entscheiden. Ein Mülleimer findet sich in der Aufbautür. Praktisch sind die drei kleinen Ablagefächer darüber, die sich zum Verstauen von Kleinkram wie Sonnenbrille und Taschentüchern eignen.

Gegenüber der Küche platziert Dethleffs das Bad: ein großer Spiegel, ein halbrundes Waschbecken und rechts die drehbare Thetford-Kassettentoilette. Ein schmaler Schrank mit drei Fächern nimmt einige Kosmetikartikel auf, ein größerer Schrank fehlt allerdings. Das liegt am Raumkonzept, bei dem mit wenigen Handgriffen aus dem WC-Raum eine Dusche wird: Toilette zur Seite drehen, Schiebetür schließen und Spiegel samt Waschbecken nach rechts drehen – fertig. Das Wasser fließt über zwei Abläufe im Boden auch bei schräg stehendem Fahrzeug ab. Das Drehen von Spiegel und Waschbecken ist bei geschlossener Tür allerdings nur etwas für Schlanke: Viel Raum bleibt der Person im Bad in diesem Moment nicht.

Reichlich Platz bietet dafür das Querbett im Heck, das mit 160 mal 190 Zentimetern deutlich breiter ist als die meisten Betten in Reisemobilen. Die beiden je 80 Zentimeter breiten Matratzen sind acht Zentimeter dick und liegen auf Lattenrosten auf. Da das Bett sehr hoch ist, müssen Reisemobilisten es über eine Leiter erklimmen. Eingehängt verhindert diese jedoch den Zugang zum Kühlschrank und dem unter dem Bett platzierten Kleiderschrank. Zwei weitere Mitfahrer schlafen im 150 mal 180 Zentimeter großen Hubbett, ebenfalls ausgestattet mit Lattenrost und einer acht Zentimeter dicken Matratze.

Zum Schluss ein Blick in die Heckgarage: Die misst 200 mal 80 Zentimeter, ist 116 Zentimeter hoch und bietet mit zehn Zurrösen die Möglichkeit, sperriges Gepäck sicher zu transportieren. Etwas Platz geht lediglich durch den Gasflaschenkasten verloren, in dem die Flaschen in Fahrtrichtung hintereinander angeordnet sind. Von außen zugänglich, lassen sich die Flaschen so aber problemlos auch einzeln tauschen.

Fazit

Ein Integrierter für vier Personen auf 2,15 Metern Breite – eine Herausforderung, die Dethleffs durchaus gut meistert. Die Betten sind überdurchschnittlich groß, in der Sitzgruppe finden sogar fünf Personen Platz. Lediglich in der Ecke zwischen Bad, Heckbett und Küche könnte der Globebus etwas mehr Platz vertragen. Hier wird es schnell eng, vor allem, wenn die Leiter zum Heckbett eingehängt ist. Wünschenswert wäre auch ein größerer Kühlschrank sowie mehr Stauraum im Bad: Zu viert stößt das Platzangebot an diesen Stellen an seine Grenzen.

Redaktion
Maren Siepmann
Maren Siepmann ist seit August 2014 bei der Reisemobil International und für die Themen Praxis & Zubehör zuständig.
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