Welche Lösungen bietet das Fraunhofer IAO konkret für Produktionsprozesse in der Caravaning-Branche?
Dr. Hämmerle: Wir bieten konkrete Beratungsansätze und innovative Lösungshilfen. Wir unterstützen die Betriebe der Branche auf dem Weg, aus der Corona-Zeit in Richtung neue Normalität aufzubrechen, und begleiten diesen Transformationsprozess. Gerne erarbeiten wir gemeinsam, was Unternehmen jetzt ganz spezifisch tun können, um besser zu werden. Das fängt ganz pragmatisch zum Beispiel bei der Frage an: Wie kriegt man mehr Flexibilisierung in die Fabrik, um diese Marktschwankungen, die im Caravaning-Bereich sehr ausgeprägt sind, effizient und attraktiv abzudecken? Hier können wir unsere Expertise einbringen. Wir beraten seit Jahren Unternehmen und gestalten mit ihnen neue Lösungen für einen flexiblen Personaleinsatz, der Spaß macht und Wettbewerbsvorteile schafft.
Wir unterstützen aber auch beim Thema Digitalisierung. Als Betrieb muss man den Weg durch den »Dschungel« der Digitalisierung erst mal kennenlernen. Mit unserem Produktionsassessment 4.0 haben wir seit Jahren eine zielgerichtete Methodik entwickelt, die es Unternehmen ermöglicht, gemeinsam mit uns passende Digitalisierungslösungen für die Produktion zu finden.
Die Caravaning-Industrie beschäftigt sich auch immer mit der Gewichtsthematik. Wie schwer ist mein Fahrzeug? Wie schwer sind die Bauteile? Hier ist additive Fertigung ein interessantes Thema. Auf der anderen Seite spielen auch Assistenzsysteme im Herstellungsprozess eine immer größere Rolle. In der Caravaning-Industrie gibt es eine hohe Variantenvielfalt, weil jedes Fahrzeug zu einem gewissen Grad anders ist. Assistenzsysteme können helfen, diese Unterschiedlichkeit qualitativ hochwertig abzusichern.
Zum Schluss wollen wir noch eine Einladung aussprechen: Mit dem Future Work Lab haben wir in Stuttgart das größte Innovationslabor für Produktionsarbeit und Digitalisierung Deutschlands. Dort haben wir über 50 Anwendungen der Industrie 4.0 realisiert. Gern laden wir die Betriebe der Caravaning-Branche ein, vorbeizukommen, sich hier zu informieren und einfach mal zu erleben, was Digitalisierung in der Fabrik heute schon kann. Vielleicht ist das auch ein schöner Kontaktpunkt, um mal wieder mit oder ohne Maske gemeinsam zu sprechen. Man kann auch virtuell einen kleinen Vorgeschmack auf unser Labor gewinnen. Im Projekt FutureWork360 haben wir unser Future Work Lab mithilfe eines Digitalen Zwillings erlebbar gemacht, sodass man unser Labor auch orts- und zeitunabhängig besuchen kann.