Stadtgeschichte in historischen Gebäuden
Besagter Tuchfabrikant Scheibler hat gleich nebenan in der Laufenstraße 10 ein prächtiges Patrizierhaus errichtet – eine multifunktionale Villa. Das Rote Haus gilt heute als ein Wahrzeichen Monschaus und diente ursprünglich als Stammsitz der Familie, Kontor und Fabrikationsstätte.
Architektonisches Meisterstück des heutigen Museums ist die über drei Etagen frei schwebende Holztreppe. Ihre Schnitzereien zeigen die Fertigungsschritte der Tuche. Die waren so gefragt, dass sie den Namen Scheibler und damit untrennbar verbunden Monschau (damals Montjoie) in der ganzen Welt berühmt machten.
Nur gut 30 Meter weiter, in der Laufenstraße 18, steht das Haus Troistorff. Errichtet hat dieses Wohnhaus Jakob Couven 1783. Der damals bekannte Aachener Baumeister ersann es nach dem Vorbild der Stadthäuser für den Tuchfabrikanten Mathias Peter Wolfgang Troistorff. Es wurde in Fachwerk gebaut, aber der Zeit entsprechend verputzt und mit Ornamenten verziert.
In dem Haus, das zu den architektonischen Schmuckstücken der Aachener Region und der Eifel zählt, wird heute gern anspruchsvoll getagt und geheiratet. Deshalb steht außen an der repräsentativen Freitreppe unübersehbar ein Hochzeitsbaum.
Natürlich lebten in Monschau nicht nur Adelige, sondern auch ganz normale, längst nicht so reiche Menschen. Deren Zuhause findet sich auf dem oberen Mühlenberg, der sich östlich der Altstadt erhebt. In diesem Kleine-Leute-Viertel wohnten die Weber und Spinner auf engstem Raum. An diese Zeit erinnert außer den schmalen Häuschen der Weberbrunnen am Markt.