Der Dschungel wuchert gleich nebenan. Im Tropengewächshaus der Uni Kassel (wie gesagt, hier hängt alles irgendwie zusammen) gedeihen im selben Gebäude Kaffee und Kakao, Baumwolle und Muskatnüsse. Hier sprießt das ganze Jahr über üppiges Grün unter Glas. Tipp: Die einstündige Tour „einmal zum Äquator und zurück“, vorbei an 450 Nutzpflanzenarten, verspricht einen Einblick in die Landwirtschaft und den Gartenbau der Tropen und Subtropen. Mit dabei: Nahrungs- und Futterpflanzen, Medizinal-, Färbe-, Duftpflanzen und Gewürze.
Doch es geht sogar draußen hinter dem Tropengewächshaus weiter: Seit 2013 ist der 1.000 Quadratmeter große Nutzgarten der Öffentlichkeit zugänglich. Hier gilt es, Heil- und Küchenkräuter zu entdecken. Alte und vergessene Gemüsesorten füllen die Beete. Der Rundgang führt wie an einem Zeitstrang an den typischen Gemüsekulturen einzelner Epochen entlang. Zu sehen sind Nutzpflanzen, die von der Jungsteinzeit über die Römische Kaiserzeit und das Mittelalter bis in die Neuzeit ihren Weg nach Mitteleuropa gefunden haben.
Besucher lernen dabei Ewigen Kohl kennen, Zwiebelgewächse und Guten Heinrich. Außerdem wachsen hier Arten, die ihren Weg in heutige Gärten und Kochtöpfe noch finden könnten, etwa Erdkirschen, Speisechrysanthemen und Kalebassen. Nach so viel Kultur und Pflanzenkunde geht es wieder hinaus – dorthin, wo die Kirschen blühen.
Beim Rundweg zurück zum Reisemobil noch ein kleiner Tipp. Gegenüber dem bereits erwähnten Biergarten lockt das städtische Freibad. Beides ist für eine Erfrischung gut – die eine von innen, die andere von außen.