> Mit dem Camper auf den Spuren von James Bond und zu „Elements 007“ im Ötztal

Bond am Berg

12.12.2023
Text: Claus-Georg Petri | Bild: Claus-Georg Petri, Viktoria Gstrein

Warm anziehen: Auf dem Gaislachkogel in eisiger Höhe zieht ein spektakuläres Museum seine Besucher in den Bann des 007-Thrillers „Spectre“. Der Film mit Daniel Craig wurde im Ötztal 2014/15 gedreht und fasziniert noch heute.

Ein Flugzeug jagt zwei Autos hinterher, rundum tief verschneite Alpengipfel. Im Cockpit: James Bond alias Daniel Craig, in den SUVs lauter Schurken. Sie tauchen ein in den Gletschertunnel zwischen dem Rettenbach- und Tiefenbachferner, draußen dann auf der Gletscherstraße Schießereien, Explosionen, Flug und Fahrt über eine verschneite Lichtung im Wald hoch über Sölden im Ötztal – bis bei dem Flug- zeug die Tragflächen an Bäumen abreißen und es wie ein Schlitten bergab schlittert, voller Wucht hinein in einen Schober und hinten wieder hinaus. Die auf der Rückseite des alpenländischen Hütten-Kleinods sorgsam aufgeschichteten Holzscheite spritzen mit dem durchbrechenden Wrack weit in die bis dato heile Welt. Schnitt.

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Eine solche Verfolgungsjagd gehört für 007 zum Alltag. Wie der aussieht, erleben Besucher der Dauerausstellung „Elements 007“ im Ice Q, einem Gourmetrestaurant mit gläsern-stählerner Architektur in 3.048 Meter Meereshöhe auf dem Gaislachkogel hoch über Sölden im Ötztal. Der Besuch bei Bond, James Bond, lohnt sich besonders im Winter: Das Museum ist nur mit der Seilbahn zu erreichen, Skifahrer haben die Fahrkarte dazu schon in der Tasche.

Bildergalerie

Die Talstation befindet sich gerade mal 300 Meter zum Camping Sölden, einem bei Reisemobilisten beliebten Ort, um dem Wintersport in dem Hochtal Tirols nachzugehen. Und den Abstecher in die eisige Welt der Spione zu wagen. Der Trip lohnt sich: „Elements 007“ gestattet dem Besucher auf zwei Ebenen tiefen Einblick in das Bond-Universum, vor allem aber um den Film „Spectre“ (deutsch: Gespenst, Phantom). Kein Wunder, wurden doch wesentliche Szenen 2014/15 rund um den Gaislachkogel gedreht, etwa das Flugzeug-Spektakel.

Der Campingplatz in Sölden
Foto: Viktoria Gstrein

Das überirdische Erlebnis im Ice Q gliedert sich in mehrere Themenräume

Barrel of the Gun: Durch den Revolverlauf gelangen die Gäste in die Erlebniswelt. Der Gang zielt ab auf die Eröff- nungssequenz von Spectre. Die ausgefeilte Sound- und Bildtechnik des Rundgangs ergreift ab hier von dem Besucher Besitz.

Plaza: Dieser Platz auf einer Terrasse vor gläsernen Pforten des Gebäudes eröffnet genau jenen Blick auf die Naturkulisse hinab ins Venter Tal und auf den Nederko- gel, der auch Schauspieler und Filmteam während der Dreharbeiten in seinen Bann gezogen hat.

Lobby: In diesem Eingang begrüßt Regisseur Sam Mendes virtuell die Besucher. Er verrät Insider-Infos aus der 007-Historie, auch um Spectre in und um Sölden.

Lair: Das Versteck ist ein Spiegelkabinett, in dem Filmsequenzen aller Bond- Darsteller von Sean Connery bis Daniel Craig die Dramatik der Agententhriller bündeln. Und die Zuschauer gar nicht wissen, wohin sie zuerst schauen sollen.

Briefing-Room: In diesem Raum stellt Miss Moneypenny alias Naomie Harris den Drehort Sölden in einer 360-Grad- Szene vor. Dieser Part fesselt mit optischem Stakkato von Set-Bauten und Dreh- orten. Die Zuschauer bleiben atemlos.

Passage: Von einem Gang aus erblickt der Besucher die Bergwelt Söldens durch deckenhohe Fenster – auch die Gletscherstraße, auf der sich Flugzeug und Autos den Schusswechsel geliefert haben.

Tech-Lab: In diesem laborähnlichen Ausstellungsraum finden sich raffinierte Bond-Accessoires wie Uhren mit un- erwarteter Funktion, Pistolen, digitale Einblicke in Autos. Kurz: alles, was 007 einzigartig macht.

Action Hall: In dieser Halle sieht der Besucher das Flugzeug in dem Moment auf sich zukommen, in dem es die Rückwand der Hütte durchbricht und die Fetzen fliegen. Und das vor dem Hintergrund des Bergpanoramas. Einzigartig.

Screening Room: Im Vorführraum fügen sich alle Szenen der Verfolgungsjagd wie ein Puzzle zu der gesamten Sequenz zusammen. Die erlebt der Besucher hier in bester Bild- und Tonqualität. Wer bis jetzt noch kein Bond-Fan war: Hier wird er’s.

Legacy-Gallery: Diese Ausstellung bündelt große Momente aus mehr als 60 Jahren Bond-Filmen. Dazu gehören Szenen hinter den Szenen, Plakate – und ein Shop. Hier deckt sich der 007-Freak mit all dem ein, was er schon lange mal haben wollte.

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Und nach diesem Besuch beim Spion, der in der Kälte wohnt, geht’s wieder raus auf die eisige Piste. Aber Vorsicht: So waghalsig, dennoch aber sicher wie James Bond dürften nur die wenigsten Skifahrer auf ihren Brettern unterwegs sein. Auch wenn sie es nach dem Besuch von „Elements 007“ vielleicht meinen.

Infobox

Sölden im Ötztal, Tirol, gilt als beliebter Wintersportort mit 144 Pistenkilometern in einem Skigebiet und auf zwei Gletschern. Die Höhenlage reicht von 1.350 bis 3.340 Meter über NN.

Tourist-Info: Ötztal-Tourismus, Achweg 5, A-6450 Sölden, Tel.: 0043/57200200, www.soelden.com

Bond-Ausstellung: Elements 007, c/o Ötztaler Bergbahnen, Dorfstraße 115, A-6450 Sölden, Tel.: 0043/5254/508, www.007elements.com

Schlafplatz für mobile Reisende: Camping Sölden, Wohlfahrtstraße 22, A-6450 Sölden, Tel.: 0043/5254/2627, www.camping-soelden.com

Redaktion
Claus-Georg Petri
Claus-Georg ist seit 1995 bei der Reisemobil International und ist Experte für Reisen und Hintergründe und alles Mögliche.
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