Wer Nördlingen besucht, steht erst mal draußen: Die fast kreisrunde Stadtmauer ist 2,7 Kilometer lang, hat fünf wehrhafte Tore, zwölf mächtige Türme und zwei Bastionen. Doch keine Sorge, Einlass wird Besuchern heute gern gewährt: Mobile Gäste stehen auf dem Stellplatz Schlössle vor dem Baldinger Tor im Nordwesten außerhalb der Stadtmauer.
Von dort sind es zu Fuß gerade mal 800 Meter bis zum Marktplatz im Zentrum Nördlingens. Dabei lohnt es sich, diesen direkten Weg zunächst nicht zu nehmen: Die Runde auf Deutschlands einziger vollständig erhaltener und komplett begehbaren Stadtmauer ist nur 2,7 Kilometer lang und verspricht einen guten Überblick.
Der Weg führt auch zum Stadtmauermuseum im Löpsinger Torturm. Schautafeln, eine Kanone, Uniformen des 17. und 19. Jahrhunderts, eine umfangreiche Zinnsoldaten-Sammlung, ein Diorama der Schlacht bei Nördlingen (1634) sowie ein großes Modell der Stadtmauer zeugen vom mittelalterlichen Nördlingen.
Der Blick erstreckt sich über die Dächer und Giebel Nördlingens, er reicht obendrein rundum bis zu jener Hügelkette, die den Rand des Nördlinger Ries markiert. Dieser Krater misst 23 bis 25 Kilometer im Durchmesser und ist vor 15 Millionen Jahren entstanden, als ein gut ein Kilometer großer Asteroid mit einer Geschwindigkeit von 70.000 km/h hier einschlug.
Tipp: Wer sich genauer über dieses kosmische Spektakel informieren möchte, besucht das Rieskrater-Museum. In einer aufwendig umgebauten mittelalterlichen Scheune aus dem Jahr 1503 nahe dem Baldinger Tor zeigt eine Dauerausstellung die Zusammenhänge zwischen der Katastrophe von damals und dem Leben heute.