Die Fahrt ans Reiseziel macht Spaß: Das Basisfahrzeug des Knaus Van Ti Plus heimst gleich von mehreren Kollegen Lob ein. Die Niederbayern bauen den schmalen Teilintegrierten auf dem VW Crafter – eine selten genutzte Wohnmobil-Basis, doch sie überzeugt fast durchweg. Angenehmer Federungskomfort, niedriges Geräuschniveau, bequeme Sitze und eine auch für große Fahrer gute Sitzposition stehen auf der Habenseite.
Der mit 177-PS-Motor und Achtgang-Automatik ausgestattete Testwagen ist zudem kräftig motorisiert, in Kombination mit dem ebenfalls optionalen, traktionsstarken Allradantrieb bleibt auch beim zügigen Anfahren auf nasser Fahrbahn ein Durchdrehen der Vorderräder aus. Da bei dem auf 4,0 Tonnen zulässige Gesamtmasse aufgelasteten Testwagen auf der Autobahn Tempo 100 gilt, kommt der Van Ti Plus kaum an seine Leistungsgrenze. Die Auflastung ist insbesondere mit dem schwereren Allradantrieb indes sehr zu empfehlen, die Zuladung als 3,5-Tonner wäre sehr knapp bemessen. Das vergleichsweise hohe Gewicht erhöht auch den Verbrauch. Trotz besagter Tempo 100 waren es auf den ersten Touren meist elf bis zwölf Liter Diesel je 100 Kilometer.
Der klassische Einzelbetten-Grundriss mit den für Knaus typischen, leicht schräg zur Längsachse eingebauten Möbeln sorgt trotz schmaler Kabine für ein angenehmes Raumgefühl. Dazu passt auch die platzsparende Glieder-Schiebetür zum Bad. Die Einzelbetten sind mehr als zwei Meter lang, die Matratzen bequem. Weniger Anklang fanden bei zwei Camping-Neulingen, die mit auf Tour waren, die simplen Rollos an den Fenstern, die mit Bedacht bedient werden müssen, damit sie sich nicht verhaken. Werfen wir zum Beginn des Dauertests noch einen genauen Blick auf die Bordtechnik.
Der Van Ti Plus ist mit Gas-Luft-Heizung (Truma Combi), Zweiflamm-Gaskocher und Absorber-Kühlschrank klassenüblich ausgestattet. Zwei Elf-Kilogramm-Flaschen liefern Nachschub an Brennstoff. Der praktische Gasflaschenauszug, der den Flaschentausch erheblich erleichtert, gehört zur Serienausstattung. Ebenfalls typisch Knaus ist das Service-Fach auf der Fahrerseite. Hier findet der Camper die Ablasshähne für Frisch- und Abwasser, die prima erreichbar und gut geschützt sind. Ebenso ist das Frostschutzventil des Boilers gut zugänglich. Da Knaus auch den Einfüllstutzen fürs Frischwasser im Servicefach verbaut, ist hier beim Befüllen etwas Vorsicht geboten. Sollte der Wasserschlauch mal abrutschen, kann sich Wasser in diesem Fach leicht verteilen.
Abschließend sei zur Technik noch die übersichtliche Elektro-Installation in der Heckgarage erwähnt. Hinter einem abnehmbaren Holzbrett sind Akkus, Ladegerät, Ladebooster und Co. gut geschützt verbaut. Hier findet sich auch ein Batterie-Trennschalter, der sich zu betätigen lohnt, wenn das Fahrzeug länger steht. Im Dauertest von Reisemobil International wird das nicht passieren. Nächstes Ziel für den Van Ti Plus: der Gardasee in Italien.