> LMC Tourer Lift H 664 G vs. Weinsberg Cara Compact Suite MB 640 MEG Edition Pepper

Familienmobile: Welches Editionsmodell das Beste ist - LMC oder Weinsberg

27.12.2023
Text: Juan Gamero | Bild: Zuckerfabrik Fotodesign

Mercedes -Benz Sprinter oder Ford Transit: Entscheidet die Basis über den Sieg im Duell der gut ausgestatteten Editionsmodelle? LMC Tourer Lift H 664 G gegen Weinsberg Cara Compact Suite MB 640 MEG Edition Pepper.

Markise, Sat-Anlage und TV-Gerät sind nur ein kleiner Teil an Serienausstattung im Weinsberg Cara Compact Suite MB 640 MEG Edition Pepper, den die Knaus-Schwester auf dem komfortablen Mercedes-Benz Sprinter mit 150-PS-Maschine aufbaut.

Für ebenfalls rund 84.000 Euro gibt es bei LMC den neuen LMC Tourer Lift H 664 G in der First Edition, die gleichfalls viel Serienausstattung wie Markise und Fahrerhaus-Klimaanlage enthält. Die Basis stellt hier jedoch der günstigere Ford Transit mit 130-PS-Turbodiesel.

Eine klare Sache also zugunsten des Weinsberg-Sprinters? Oder bietet der LMC ungeahnte Vorzüge, die ihm zum Sieg verhelfen? Der direkte Vergleich der dank Hubbett familientauglichen Mobile liefert Antworten.

Bildergalerie

Aufbau

LMC fertigt den Aufbau des Tourer Lift in GfK-Sandwichbauweise (Dach 30 mm, Wände 30 mm, Boden 40 mm) mit wasserabweisender XPS-Isolierung. Hochwertige PU-Rahmenfenster, Panorama-Dachfenster in der Dachhutze und die 70 Zentimeter breite Aufbautür inklusive Fenster und Zentralverriegelung veredeln die Kabine.

Einfacher hält Weinsberg die Konstruktion des Cara Compact Suite MB 640 MEG. Er muss mit holzverstärkten Alu-Sandwichwänden (31 mm), gegen Nässe beschichtetem Holz-Sandwichboden (40 mm) und hagelresistentem GfK-Sandwichdach (31 mm) auskommen.

Die EPS-Isolierung ist nicht wasserabweisend. Obendrein verbaut Weinsberg günstige und einfache vorgehängte Fenster. Die 70 Zentimeter breite Aufbautür mit Doppelverriegelung gefällt.

Innenausbau

Die Wohnraumdecke des H 664 G wirkt wie aus einem Guss. Wenn das Hubbett hochgefahren ist, schließt es plan mit der Wohnraumdecke ab. Nur die markant gewölbte und relativ wuchtige Dachhutze lässt von außen betrachtet erahnen, dass sich darin ein Bett verbergen könnte. Es lässt sich elektrisch absenken und misst 213 mal 110/55 Zentimeter. Die Stehhöhe darunter beträgt – wie im gesamten Wohnraum des Teilintegrierten – sehr gute 198 Zentimeter, die Kopffreiheit im Schlafmodus großzügige 72 Zentimeter.

Das manuell bedienbare Hubbett des Pepper hängt deutlich sichtbar unter der Decke. Die Stehhöhe darunter fällt mit 184 Zentimetern geringer aus als im H 664 G. Auch die Kopffreiheit im Bett liegend ist mit 68 Zentimetern reduziert. Es ist zwar mit 184 Zentimetern kürzer als das LMC-Hubbett, dafür aber mit 127 Zentimetern breiter.

LMC stattet die Halbdinette des H 664 G im Gegensatz zum Pepper mit einem zusätzlichen kleinen Längshocker aus, dessen Sitzfläche sich um 30 Zentimeter ausziehen lässt. Bei gedrehtem Beifahrersitz dient sie dem darauf sitzenden Camper als bequeme Fußablage.

Mit 88 Zentimetern Breite bieten die hochgesetzten Heck-Einzelbetten des LMC-Teilintegrierten richtig viel Platz. Im Weinsberg sind es je ausreichende  82 Zentimeter Breite. Holzlattenroste erhöhen den Liegekomfort beider Probanden, lassen sich aber nicht aufstellen. Zum Beladen der darunter verborgenen Schränke muss sich der Camper deshalb tief bücken. Den ausziehbaren Mittelteil bestückt Weinsberg im Gegensatz zu LMC vorbildlich mit Holzlattenrost und integrierter Leiter.

Basisfahrzeug

Die Sprinter-Basis des Weinsberg Pepper ist serienmäßig bestens ausgestattet, unter vielem anderen mit Seitenwindassistent, Berganfahrhilfe, Fahrlichtassistent, 16-Zoll-Alufelgen, Fahrerhaus-Klimaanlage, Tempomat, Navi und Rückfahrkamera. Dazu gibt es ab Werk eine Sat-Antenne inklusive 24 Zoll Smart-TV-Gerät und Wandhalterung sowie eine Markise.

Eine Markise ziert inklusive Fahrradträger serienmäßig auch den LMC-Aufbau. Die Sat-Anlage kostet jedoch 2.380 Euro extra, die Wandhalterung für ein 32 Zoll TV-Gerät – das der Kunde separat besorgen muss – 275 Euro.

Den mit 130 PS schwächer motorisierten Ford Transit konfiguriert LMC in der First-Edition-Version ebenfalls äußerst komplett mit Berganfahrassistent, Tempomat, Fahrerhaus-Klimaanlage, 16-Zoll-Alufelgen, 9-Zoll-Multifunktionsdisplay und Assistenten wie Fahrspurassistent, Fernlichtassistent, Spurwechselassistent und Notbremsassistent.

Der Fahrkomfort ist in beiden Modellen dank guter Federung hoch – hier steht der Transit dem Sprinter tatsächlich kaum nach. Vorteile verschafft sich der Benz vor allem durch die flinkere Automatik (neun statt sechs Gänge wie im Transit) und das (optionale) Multimediasystem MBUX mit Navi und Sprachsteuerung. Dank leichtgängiger Lenkung und noch überschaubaren Abmessungen sind beide Mobile gut zu manövrieren. Achtung erfordern die üppigen Heck-Überhänge.

 

 

Infobox

Wie es beim LMC Tourer Lift H 664 G und dem Weinsberg Cara Compact Suite MB 640 MEG Edition Pepper um die Zuladekapazität bestellt ist, welche Qualitäten und Mängel sie aufweisen und ob das Gesamtkonzept beider Modelle aufgeht lesen Sie in der neuen Februar-Ausgabe von Reisemobil International. Ab 7. Januar im Zeitschriftenhandel oder ganz bequem im Abo oder als digitales Abo.

Redaktion
Juan Gamero
Juan Gamero ist seit Juli 1991 bei der Reisemobil International. Er testet Reisemobile & Co. und ist Experte für Technik.
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